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Informationen für Immobilienkäufer

Wasserversorgung

Das Thema Wasser auf La Palma ist umfangreich und erscheint kompliziert, wenn man das System nicht versteht. Insgesamt hat La Palma als einzige der Kanarischen Inseln ausreichend eigenes Wasser aus natürlichen Vorkommen. Da vor allem durch den intensiven Bananenanbau der Verbrauch jedoch enorm ist, sollte man sparsam mit diesem lebenswichtigen Gut umgehen.

Eine Wasserversorgungsart ist das sogenannte Stadtwasser, welches von den Rathäusern geliefert wird. Der Bezug ist ähnlich, wie in Deutschland, d.h. das Wasser kommt mit Druck über eine Wasseruhr, die zweimonatig abgelesen wird. Die Abrechnung erfolgt über das für Ihre Immobilie zuständige Rathaus. Solange der Verbrauch sich im üblichen Rahmen bewegt, ist dieses Wasser sehr günstig. Die Preise sind allerdings gestaffelt, um übermäßigem Verbrauch vorzubeugen. Das Stadtwasser ist aufbereitet und nach EU-Trinkwasserverordnung gechlort. Es ist das einzige offizielle Trinkwasser. Wenn Sie vermieten, ist die Versorgung der Gäste mit gechlortem Trinkwasser vorgeschrieben. Stadtwasser darf auch nur als Trinkwasser verwendet werden, eine Bewässerung des Gartens ist damit nicht zulässig. Offiziell ist ein Verbrauch von 150 l/Tag und Person erlaubt. Überschreitungen werden aber keinesfalls gleich geahndet. In seltenen Fällen (meist im Sommer, wenn das Stadtwasser knapp werden sollte) kann es vorkommen, dass Sie bei erheblicher Überschreitung des zulässigen Verbrauchs Besuch von einem freundlichen Mitarbeiter des Rathauses bekommen, der Sie auf diesen Umstand aufmerksam macht und Sie bittet, Abhilfe zu schaffen. Da die Rohre überwiegend oberirdisch verlegt sind und das Wasser nur epochal durch die Leitungen läuft, kann es im Sommer recht heiß aus der Leitung kommen (40° C sind keine Seltenheit), weshalb sich ein kleiner, eigener, möglichst unterirdischer Speicher lohnen kann.

Neben dem Stadtwasser gibt es sogenanntes Aktien- oder Galeriewasser und eine Reihe landwirtschaftliche Wasser-Versorgungsnetze, die ausnahmslos privatwirtschaftlich organisiert sind. Eigentümer des Wassers sind Genossenschaften, die seit Jahrhunderten Stollen und Tunnel in die Berge getrieben haben, bis sie auf Grundwasser gestoßen sind. Das Wasser wird über ein ausgedehntes Kanal- und Rohrleitungsnetz, das ebenfalls im Eigentum der Genossenschaften ist, über die Insel verteilt. Zur Finanzierung dieser Baumaßnahmen wurden sogenannte Wasseraktien an die Mitglieder der Genossenschaften verkauft. Die Dividende auf diese Aktien ist das Wasser, das den Eigentümern der Aktien dann kostenlos über unbegrenzte Zeit geliefert wird. Lediglich eine Geringe Gebühr in Höhe von 30 – 50 Euro pro Jahr muss der Eigentümer der Aktie für die Instandhaltung des Rohrleitungsnetzes bezahlen. Die Mengen, die pro Aktie geliefert werden und die Kosten sind je nach Genossenschaft unterschiedlich. Derzeit kostet eine Aktie mit einer Wassermenge von 1,6 l/min (ausreichend für einen Garten von 2.000 – 5.000 m²) ca. 30.000 Euro (Stand 2021). Hinzu kommt noch ein Durchleitungsrecht durch das private Leitungsnetz, das für eine solche Aktie ca. 1.000 Euro kostet. Eine durchaus lohnende Alternative zum Kauf einer Wasseraktie ist diese zu mieten. Dazu gibt es einen Dachverband der Wassergenossenschaften, bei denen Sie eine Aktie problemlos mieten können, allerdings keine Durchleitungsrechte, diese müssen vor Ort gemietet werden. Eine Aktie mit 1,6 l/min. kostet derzeit (2021) ca. 600 €/Jahr Miete, ein Durchleitungsrecht ca. 30 – 50 €/Jahr.

Da dieses Wasser immer mit der gleichen Kapazität aus der Leitung kommt, benötigen Sie zur Nutzung einen eigenen Wassertank, um die jahreszeitlichen Schwankungen des Wasserverbrauchs im Garten auszugleichen. Der Nachteil dieses Systems ist, dass Sie Ihren Wasserverbrauch und die Größe des Vorratsbehälters relativ gut voraussehen müssen. Ist der Tank zu klein oder verändert sich der Wasserverbrauch, kann es vorkommen, dass der Tank entweder im Winter überläuft und das wertvolle Wasser verloren geht oder er ist im Sommer leer und Sie müssen sich um zusätzliche Kapazitäten bemühen. Insgesamt hat dieses System zu einer großen Wasserverschwendung geführt, weshalb seit einigen Jahren in einigen Kommunen parallele Verteilnetze für dieses Aktienwasser entstehen, die ebenfalls genossenschaftlich organisiert sind. Wenn Sie Eigentümer einer Wasseraktie sind, aber keinen eigenen Wassertank besitzen, können Sie Ihre Aktie in diese Genossenschaft einbringen und dann Ihr Wasser aus einem großen Gemeinschaftstank beziehen. Die Belieferung erfolgt dann mit Druck und über eine Wasseruhr, Sie sind allerdings selbst dafür verantwortlich, dass Sie nur so viel Wasser verbrauchen, wie Sie in die Gemeinschaft eingebracht haben. Dieses System ist durchaus vorteilhaft und sorgt für sparsameren Umgang mit dem wertvollen Gut Wasser.

Das Wasser selbst ist von hervorragender Qualität, da es direkt aus den Bergen stammt und in einer Höhe von 1.200 bis 2.000 m über Meeresspiegel, also weit über der Besiedlungsgrenze, gewonnen wird. Viele Menschen benutzen es als Trinkwasser, da es nicht gechlort oder kontaminiert ist. Allerdings müssen Sie selbst für eine hygienisch einwandfreie Speicherung sorgen und eventuell einen Aktivkohlefilter oder eine Umkehrosmoseanlage installieren. Wie dies funktioniert erklären wir Ihnen gern.

In manchen Gemeinden gibt es auch das sogenannte „Bananenwasser“. Es wird ebenfalls über ein Aktiensystem vertrieben, ist aber minderer Qualität (also keinesfalls als Trinkwasser sondern nur für den landwirtschaftlichen Gebrauch geeignet) und wird epochal geliefert, d.h. z.B. alle 14 Tage kommt ein Mitarbeiter der Genossenschaft und öffnet einen Schieber, so dass Ihr Tank wieder gefüllt wird.

Bei vielen unserer Immobilien werden eine oder mehrere Wasseraktien zum Kauf mit angeboten oder sind sogar im Kaufpreis enthalten. Auch zum Thema Wasser beraten wir Sie gern und sind Ihnen bei den Formalitäten behilflich.

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